Am Accelerator Demoday berichten die vielversprechendsten Digital-Startups der Region über ihre Entwicklung während des Programms und in den Monaten danach, sowie über ihre fortlaufende Suche nach Kooperationspartnern. Die vier Startups – Brajuu, DeskNow, Pivoty und Syte - die am 26.10. über ihren aktuellen Entwicklungsstand berichteten, haben das Programm zwischen dem vergangenen Herbst und Sommer absolviert. Seitdem konnten sie bereits Risikokapital-Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe sichern, haben Mitarbeitende dazugewonnen und Umsatzsteigerungen erzielt. Die Organisation der Veranstaltung erfolgt mit Unterstützung der IHK Nord Westfalen und der NRW Bank.
Die Startups deckten mit ihren Geschäftsmodellen ein breites Themenspektrum ab. Eines jedoch haben sie alle gemeinsam: Das Geschäftsmodell ist digital und skalierbar. Dies ist auch bei der Bewerbungsphase zum Förderprogramm eine Voraussetzung, neben der Bereitschaft und Absicht, Kooperationen mit der regionalen Wirtschaft zu suchen. Genau deshalb waren auch Unternehmen vor Ort, die von der Kooperation mit den Startups berichteten, die Geschäftsmodelle hinterfragten und die Erfolgschancen einschätzten. Als weiteres Programm-Highlight berichtete Liefergrün Mitgründer Max Schleper zusammen mit Investment-Managerin Ann-Christin Kortenbrede von der kürzlich abgeschlossenen 8-stelligen Seed-Finanzierung und den zukünftigen Plänen. Erst kürzlich expandierte der nachhaltige Lieferservice „für die letzte Meile“ nach Österreich.
Brajuu macht den Online-BH Kauf durch künstliche Intelligenz einfach und für den Einzelhandel profitabel. Das Startup möchte die umfangreichste BH- und Brustdatenbank aufbauen, um den stationären Verkauf in den Onlinehandel zu bringen und Hersteller zukünftig zu helfen passende Produkte für den Endkunden zu produzieren. Bisher sind ihre Retourenquoten laut Johanna Reh, die beim Brajuu beim Demoday vertrat, weit unter dem marktüblichen Durchschnitt. Wenn jeder Wäscheonlineshop die Retourenquote so stark senken würde, dann könnten 12 Millionen Pakete eingespart werden. Brajuu plant, die B2B-Partnerschaften von derzeit einer bis Ende 2023 auf fünf auszubauen und damit 1 Million Euro Umsatz zu erreichen. Bis 2024 planen sie diesen Umsatz auf fünf Millionen zu steigern. Sie suchen derzeit den Kontakt zu Wäscheherstellern und streben in 2023 auch eine Finanzierungsrunde an (1 Million Euro).
Wir sind als Organisation extrem dankbar gelernt zu haben, wie ein Startup funktioniert und wie man agil mit bestimmten Themen umgeht.
Guido Klinkhammer, Schäfer GmbH
DeskNow macht Arbeitsplätze buchbar, flexibles Arbeiten einfach und spart dadurch Geld & CO2. Sie haben aktuell 3.000 Schreibtische im Management, arbeiten mit 535 nutzenden Personen, wachsen um 22% im Monat und streben im Januar oder Februar 2023 den Break-Even an. Sie bereiten derzeit ein Funding vor, um das Wachstum im europäischen Markt nach vorne zu intensivieren. Guido Klinkhammer von der Schäfer GmbH berichtete on stage über die Kooperation mit dem Startup: „Seit einem Jahr beschäftigen wir uns miteinander und beide Seiten konnten voneinander lernen. Wir sind als Organisation extrem dankbar gelernt zu haben, wie ein Startup funktioniert und wie man agil mit bestimmten Themen umgeht. Daher haben wir auch in das Startup investiert, u.a. auch in der Ideenfindung und unseren Prozessen, die wir übereinandergelegt haben.“
Als Startup muss man für die Idee brennen und ein Produkt mit Potenzial mitbringen.
Christoph Höynck, Pulsar Consulting
Pivoty hat eine Analyse-Software für Innovationspotenziale entwickelt. Das Team besteht derzeit aus insgesamt sieben Mitarbeitenden und die Software ist offiziell am Markt. Bisher deckt die Software von pivoty über 20 Themengebiete ab. Das Startup möchte sich vorerst auf die Produktentwicklung konzentrieren und ihre Analysen verbessern. Sie planen in 2023 eine Finanzierungsrunde. Startup-Mentor Christoph Höynck berichtete auf der Bühne, was ihn von einer Idee überzeugt: „Als Startup muss man für die Idee brennen und ein Produkt mit Potential mitbringen.“
Die Baubranche sträubt sich noch ein wenig vor der Digitalisierung, aber das Potenzial ist enorm.
Julian Schoo, Geschäftsführer bei PM Immobilien Projektmanagement Münsterland GmbH
Syte hat eine Software-Lösung für Immobilienentwickler:innen entwickelt, um Grundstückspotenziale in Echtzeit aufzudecken. Ihr Team besteht mittlerweise aus 15 Mitarbeitenden. Sie haben derzeit 2 Produkte: Die Potenzialerkennung von Grundstücken und Gebäuden und die Grundstückssuche. Ihre Vision ist aber, nicht nur die Potenziale und Eigenschaften von Gebäuden zu erkennen, sondern auch die Energiethemen (wie Geothermie und Photovoltaik) bei der Projektentwicklung der Zukunft berücksichtigen zu können. Julian Schoo, Geschäftsführer bei PM Immobilien Projektmanagement Münsterland GmbH, war Kunde von Syte und erklärte, was ihn von Syte überzeugte: „Ich war sofort von Syte begeistert, als ich davon als Projektentwickler hörte. Die Zeitersparnis ist entscheidend und wertvoll. Die Baubranche sträubt sich noch ein wenig vor der Digitalisierung, aber das Potential ist enorm.“